Kreiszeitung Syke · Freitag, 31. August 2018 · von Ute Schiermeyer
Optiker Schmidt sammelt ausrangierte Sehhilfen für weltweite Initiative
Bassum Mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland tragen eine Brille. Wenn eine neue Brille fällig wird, weil sich die Sehstärke oder die Mode geändert hat, landet die alte oft in einer Schublade oder auf dem Müll. Dabei können alte, nicht mehr benötigte Brillen in anderen Teilen der Welt Menschen eine große Hilfe sein. Damit die ausrangierten Sehhilfen Bedürftigen zugeführt werden können, stellte Optiker Thomas Schmidt vor seinem Geschäft „Blickpunkt Augenoptik“ in Bassum nun eine Sammelbox für gebrauchte Brillen auf.
Die gesammelten Brillen kommen der Organisation „Brillen weltweit“ zugute, einer Brillensammelaktion, die unter der Trägerschaft des Deutschen Katholischen Blindenwerkes steht.
„Ich habe schon einen vollen Karton mit alten Brillen hier stehen“, meinte Schmidt am Mittwoch, als er die neue Sammelbox von Kai-Uwe Jobst erhielt. Jobst hatte die Idee zur Brillen-Sammelbox. „Wir haben ein einheitliches Sammelsystem für Deutschland entwickelt – nach dem Vorbild unserer Altkleidercontainer“, berichtete der Jo-Ba-Geschäftsführer. Das Ziel sei es, deutschlandweit Brillen zu sammeln. Man beginne im Moment in Norddeutschland und in der Gegend von Koblenz, wo die Organisation Brillen weltweit ansässig ist. „Die Resonanz bei den Optikern ist sehr gut, das sehen wir auf unserer Facebookseite“, so Jobst.
Das komplett durchdachte System sei rein karikativ, erklärte Jobst. „Brillen weltweit“ arbeite nur mit Non-Profit-Organisationen zusammen. In Koblenz werden die gespendeten Brillen in einer Behindertenwerkstatt gereinigt, wenn nötig repariert, durchgemessen und katalogisiert. Die Initiative führt eine riesige Datenbank, um für jeden Bedürftigen eine passende Brille zu finden. Dabei gehe es nicht darum, eine hundertprozentige Sehleistung zu erreichen, erläuterte Jobst. „Wenn jemand beispielsweise eine Sehstärke von minus acht Dioptrien hat und man ihm eine Brille für minus sechs Dioptrien geben kann, ist es für diesen Menschen eine sehr große Verbesserung der Lebensqualität“, so Jobst.
Vor Ort in bedürftigen Ländern, wie beispielsweise Haiti arbeiten ehrenamtliche Augenärzte und Optiker. Sie untersuchen in groß angelegten Aktionen Tausende Menschen und messen deren Sehstärke. „Über ,Brillen weltweit’ werden dann die benötigten Brillen in den jeweiligen Sehstärken angefordert“, erklärte Jobst den weiteren Vorgang.
Die neu entwickelte Sammelbox der Firma Jo-Ba sei nicht nur praktisch, sondern auch attraktiv, findet der Unternehmer. Für ein ansprechendes Design der Behälter holte Kai-Uwe Jobst den Bassumer Grafiker Uwe Liesmann mit ins Boot. Er entwarf drei verschiedene Modelle in weiß, rot und gelb. Optiker können sie entsprechend ihres Geschmacks versehen und mit ihrem eigenen Logo beschichten lassen.
Ab sofort können in Bassum alle Bürger ihre ausrangierten Brillen in die Metall-Sammelbox vor dem Geschäft „Blickpunkt Augenoptik“ an der Sulinger Straße 14a einwerfen (innerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten).
Mit der Spende alter Brillen erhalten Menschen, die sich sonst keine eigene Brille leisten können, eine Sehhilfe. Am vergangenen Mittwoch überreichte Kai-Uwe Jobst (l.) die neu entwickelte Sammelbox an Thomas Schmidt (r.) vom Blickpunkt Augenoptik in Bassum. Uwe Liesmann (Mitte) entwarf das Design der ansprechenden Box.
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