Rhein-Zeitung: Langzeitarbeitslose bereiten Brillen für Dritte Welt auf

Rheinzeitung 5. August 2014Dienstag, 05. August 2014 | Rhein-Zeitung Koblenz

Jobcenter fördert „Arbeitsgelegenheit“, um Menschen wieder fit für ein selbstständiges Berufsleben zu machen

Koblenz/Annette Hoppen Jeder Handgriff sitzt, das Gerät vor ihr auf dem Tisch könnte Monika Ince fast im Schlaf bedienen – und dennoch ist die 55-Jährige hoch motiviert und ebenso konzentriert bei der Arbeit: Brille für Brille nimmt sie aus der Plastikbox, die neben ihr steht und die prall gefüllt ist mit eigentlich ausgedienten Sehhilfen, spannt die Brillengestelle ein und setzt den Messprozess in Gang. „Ich bestimme hier unter anderem die Stärke der Gläser“, erklärt die Koblenzerin. Jahrelang hat sie als Gebäudereinigerin gearbeitet. Dann spielte die Gesundheit nicht mehr mit, es folgte die Dauerarbeitslosigkeit. Bis Monika Ince vor 15 Monaten vom Jobcenter eine sogenannte Arbeitsgelegenheit anqeboten wurde. 1,25 Euro Lohn pro Stunde erhält Monika Ince zusätzlich zu den Leistungen des Arbeitslosengeldes. Doch das Finanzielle spielt für sie nur eine Nebenrolle. „Ich fühle hier wieder, dass ich etwas wert bin. Für mein Selbstbewusstsein war das sehr wichtig. Und für meine Selbstachtung. Ich habe hier wieder neuen Lebensmut bekommen“, sagt die Frau.

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